Colegio Maya

Grüße aus Guatemala

Von unserer Partnerschule, dem Colegio Maya in Cantel, Guatemala, erreichte uns Ende Februar ein neuer Rundbrief, in dem von den aktuellen Entwicklungen berichtet wird. Der Rundbrief kann hier als pdf-Datei heruntergeladen werden.

Nahost-Projekt

Unterrichtsprojekt: „Israel – Palästina: Frieden ist möglich!“

Direkt nach den Herbstferien fragten Jugendliche der 10.5 in Gesellschaftslehre, was denn in Israel los sei und ob es da nun Krieg wie in der Ukraine gäbe. Da die allgemeinen Kenntnisse zum Nahostkonflikt sehr gering, aber das Interesse am Thema groß war, entschieden wir gemeinsam, eine aktuelle Stunde dazu durchzuführen. Daraus entwickelte sich dann mit Lehrmitteln der Bundeszentrale für politische Bildung eine kleine Unterrichtsreihe, an deren Ende im Rahmen einer Podiumsdiskussion ein kluger Vorschlag zur Befriedung der Region erarbeitet wurde. Schade, dass unsere Schüler und Schülerinnen nicht gefragt werden!

Israel – Palästina: Frieden ist möglich!

Am 27.11.2023 kamen verschiedene Betroffene des Nahostkrieges zusammen, um mit einer Vertreterin der Vereinten Nationen (UNO) eine friedliche Lösung des aktuellen Konflikts zu beraten. Anwesend waren u.a. ein jüdischer Siedler, ein palästinensischer Bauer und die KZ-Überlebende Ruth Weiß. Ebenfalls anwesend die Moderatorin und Sheik Ben Rais, der die arabischen Nachbarländer Israels vertrat.

Nach einem regen Austausch der Argumente, stelle die UNO eine 3-Staaten Lösung vor. Das Staatsgebiet solle in einen israelischen sowie einen palästinensischen Teil und einen Landstreifen, in dem Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit miteinander leben möchten, aufgeteilt werden. In allen Teilen sollen Demokratie, gleiche Gesetze und gleiches Recht gelten. Personen, die umsiedeln möchten oder auch müssen, werden mit Geld entschädigt.

In der Diskussion kam die Frage auf, ob diese Lösung denn auch wirklich zum Frieden führen werde? Für alle Teilnehmenden stand aber fest, dass eine schnelle Lösung herbei muss, denn das zu Schaden kommen unschuldiger Bürger und Bürgerinnen, muss ein Ende finden.

Lara B., Klasse 10.5

 

IDAHOBIT

IDAHOBIT – der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit

Der IDAHOBIT ist der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (englisch International Day Against Homophobia, Biphobia, Interphobia and Transphobia). Seit 2005 wird er jedes Jahr am 17. Mai als Aktionstag begangen, um gegen die Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen auf Grund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität zu kämpfen.

Dieses Datum wurde gewählt, da am 17. Mai 1990 die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus der Liste der psychischen Krankheiten gestrichen hatte. Weltweit demonstrieren an diesem Tag LSBTIQ-Aktivist:innen und ihre Allies. Es finden Veranstaltungen statt und werden Kampagnen initiiert.

Auch unsere Schule setzt anlässlich dieses Tages ein Zeichen, um Sichtbarkeit zu schaffen und Menschen, die (vermeintlich) keine Berührungspunkte mit LGBTQIA* haben, zum Denken anzuregen. Organisiert wird die Aktion durch die Schüler:innen aus der Gruppe „Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage“. Neben den Zeitungen wird auch der WDR – sehr kurzfristig – in der Zeit von 11.00 Uhr bis 13.30 Uhr für die Lokalzeit an unserer Schule drehen. Er hat dazu die Zustimmung der Schulleitung. Die Schüler:innen aus der Gruppe „Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage“ haben Einverständniserklärungen der Erziehungsberechtigten, dass sie gefilmt und interviewt werden dürfen.

Für alle anderen gilt, dass die Verantwortung beim WDR liegt, der Kinder und Jugendliche nicht ohne Einverständnis der Eltern filmt und interviewt.

Bergen-Belsen 2022

Rückblick: Bergen-Belsen-Fahrt 2022

Auf den Spuren von Betty Reis

Am Morgen des 10. Novembers begaben sich 44 Schüler:innen des achten Jahrgangs auf den Weg nach Bergen-Belsen. Begleitet wurden sie von den Lehrer:innen Marylin Neubauer und Johannes Bechstein. Dort wollten sie den letzten Lebensspuren unserer Namensgeberin Betty Reis nachgehen.

Im ehemaligen Konzentrationslager Bergen-Belsen angekommen, wurden Gruppen gebildet, welche von Mitarbeitern der Gedenkstätte 80 Jahre in die Vergangenheit geführt wurden. Das persönliche Schicksal der ehemaligen Gefangenen, die den Grausamkeiten der Nazis ausgesetzt waren, berührte jeden. Ein Gang über das weitläufige Gelände schloss diesen für eine Klassenfahrt nicht typischen Tag ab.

Nach einer kurzen Nacht in der Jugendherberge fuhr die Gruppe erneut zur Gedenkstätte, um eine Gedenkfeier – parallel zu der Feier in Wassenberg – zum Leben und Tod von Betty Reis abzuhalten. Diese hatten die Schüler:innen im Vorfeld der Fahrt und zum Gedenken des Geschehens rund um die Reichspogromnacht 1938 vorbereitet. Es wurden Gedichte und ein Brief gelesen, über das Leben von Betty Reis erzählt und eine Schweigeminute gehalten.
Zum Abschluss der Feier legte jeder einen von zu Hause mitgebrachten Stein auf die Gedenktafel von Betty Reis.

Im Folgenden fand eine Gruppe auf dem Gelände des ehemaligen Lagers einen Löffel, welcher unter Umständen zur Zeit des KZs dort verloren wurde. Die Mitarbeiter der Gedenkstätte nahmen den Löffel zur näheren Untersuchung mit und möchten ihn – falls der Verdacht sich bestätigen sollte – in die Ausstellung mit aufnehmen.

Nach einer langen Rückfahrt traf die Gruppe abends wieder in Wassenberg ein. Eine besondere Fahrt lag hinter uns, über die einige von uns noch länger nachdenken würden. Nachdenken über die Spuren von Betty Reis.

Maya-Schule in Cantel 2022

Maya-Schule im Herbst 2022

Einblicke in die Arbeit an unserer Partnerschule in Cantel, Guatemala

Regelmäßig verschickt unsere Ansprechpartnerin für die Maya-Schule, Frau Rupflin, einen Rundbrief, in dem sie von der Arbeit vor Ort in Bild und Wort berichtet.

Maya-Schule in Cantel 2022

Unser Name

„Lass die Vergangenheit nicht verblassen – zeig Courage!“ – Einladung zur Gedenkfeier

Zum Jahrestages der Reichspogromnacht findet am Freitag, 11. November 2022, um 10 Uhr eine Gedenkfeier auf dem Synagogenplatz statt.
Hierzu laden wir herzlich ein!

Das Gedenken an die jüdische Geschichte Wassenbergs besitzt in unserer Stadt einen hohen Stellenwert. Überall in Deutschland gedenken die Menschen am 9. und 10. November der Reichspogromnacht des Jahres 1938.

Gedenken impliziert – so wie wir es verstehen – sowohl Erinnerung als auch Verpflichtung: Erinnerung an die Millionen von Menschen, die der Barbarei der nationalsozialistischen Diktatur und ihrem Rassenwahn zum Opfer gefallen sind. Verpflichtung, weil wir uns gleichzeitig verantwortlich fühlen, in der Gegenwart Akzente im Sinn unserer Werte zu setzen.

Wir in Wassenberg wollen an diesem Tag auf dem Synagogenplatz zusammengekommen und gemeinsam der Reichspogromnacht gedenken. Die Feierstunde steht unter dem Motto „Lass die Vergangenheit nicht verblassen – zeig Courage!“ ein. Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit der Stadt durch Beiträge des Heimatvereins und der Betty-Reis-Gesamtschule gestaltet.

Mahnmal Betty Reis (1990)

Brockhage-Mahnmal wieder zurück

Mit großer Freude stellen wir das ‚Mahnmal für das Mädchen Betty Reis‘ von Hans Brockhage (1925-2009) wieder auf. Es befindet sich seit 1993 im Besitz unserer Schule.

Die Skulptur stellt abstrakt in 2,85 m hohen Stelen aus Mooreiche den Zug von KZ-Häftlingen dar. Sie thematisiert in den zwei erkennbaren Menschengruppen mit den Aspekten Ohnmacht, Grausamkeit, Trennung die Erfahrungen, die Menschen mit dem menschenverachtenden Regime der Nationalsozialisten machen mussten. Vom Künstler ist sie dem Andenken an Betty Reis gewidmet worden.

Deshalb stand sie als Mahnmal bereits von 1993 bis 2013 im Außenbereich unserer Schule. Aus Sicherheitsgründen musste die Skulptur 2013 abgebaut und trocken untergestellt werden, da vor allem das hölzerne Fundament großen Schaden genommen hatte. Von der Künstlerfamilie wurde sie restauriert und auf mehreren großen Ausstellungen gezeigt, bevor sie verabredungsgemäß an unsere Schule zurückkehrte.

Als Schulgemeinde wünschen wir uns, dass dieses Mahnmal eine Rezeption durch unsere Schüler:innen erfährt wie der Gedenkstein im Foyer der Schule oder das Gedicht von Heribert Heinrichs im Neubau. Möge es ein Baustein im Rahmen der Erinnerungskultur an unserer Schule werden und dazu beitragen, dass wir weiterhin Bettys Geschichte als ‚Geschichte für heute‘ verstehen.

Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl 2021

Rückblick 2021/2022: Bundestagswahl

Wahlvorbereitung in der Oberstufe

Im Vorfeld der Bundestagswahlen am 26.09.2021 fand drei Wochen vorher in unserem Forum eine Podiumsdiskussion statt. Der Einladung der SV waren Politiker der größeren Parteien gefolgt und stellten sich dem Plenum der beiden älteren Oberstufenjahrgänge, denen naturgemäß viele Erstwähler:innen angehörten.

Foto: RP Laaser

Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl im Forum der Betty-Reis Gesamtschule

Damit die Fragen und Diskussionsbeiträge der Schüler:innen gut berücksichtigt werden konnten, sorgten Felix N. und Luna O. aus der Q2 für die Einhaltung eines klaren Zeitmanagements und die Berücksichtigung vieler Themenfelder. Angesprochen wurden so alle aktuellen Themen wie die Klimapolitik, die Digitalisierung oder die Pandemie bis hin zur politischen Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen am Beispiel der Flutkatastrophe oder der Situation in Afghanistan.

Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl 2021 Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl 2021

Juniorwahl 2022

Landtagswahl als Juniorwahl

Bei den Landtagswahlen im Mai waren sie noch nicht wahlberechtigt, die 270 Schüler:innen, die die Jahrgangsstufen 10 und 11 der Betty-Reis-Gesamtschule besuchen. Doch mit der erneuten Teilnahme an der Juniorwahl mündete der den Wahlkampf begleitende Unterricht in die sogenannte Juniorwahl.


Politische Bildung an der BRGE

Alles war dafür im Selbstlernzentrum der Schule hergerichtet, sodass in der Woche vor den NRW-Wahlen die Schüler:innen der beiden Jahrgänge dem zuvor erhaltenen Wahlaufruf folgen konnten.

Vergleichbar einem „normalen“ Wahlvorgang erhielten die Schüler:innen nach Nachweis ihrer Personalien und Kontrolle der Wahllisten dort ihre Wahlunterlagen. Nachdem sie ihren Wahlzettel in kleinen Wahlkabinen mit den entsprechenden Kreuzen ausgefüllt hatten, wurde dieser in die bereit stehende Wahlurne geworfen. Nach dem letzten Wahltag erfolgte die Auswertung der Wahl, die nach der NRW-Wahl zum Vergleich hier veröffentlicht wird:

Ergebnisse der Juniorwahl 2022

Die landesweiten Ergebnisse der Juniorwahl 2022 finden sich unter juniorwahl.de

Katrin Böhnert, die mit ihren Oberstufenkursen die Wahl organisiert hatte, erklärt das Anliegen und die Zielsetzung des Gesamtprojektes: „Wir wollen die uns anvertrauten Schüler:innen zu mündigen Bürger:innen erziehen und damit unsere Demokratie nachhaltig stärken. Indem wir uns im Unterricht mit den zentralen Problemen unserer Zeit beschäftigen und daraufhin die Wahlprogramme und Denkansätze der Parteien thematisieren, wollen wir das politische Interesse der Schüler:innen wecken.

Dazu trug auch wieder eine Podiumsdiskussion bei, die von allen zukünftigen Wähler:innen besucht worden war. Dazu waren die Vertreter:innen aller im deutschen Bundestag vertretenen Parteien eingeladen worden, die in Wassenberg für den Landtag kandidierten. Thomas Schnelle (CDU), Heike Simons (SPD), Paul Mank (Bündnis90/ Die Grünen), Tino Pakusa (FDP), Manuel Staeck (Die LINKE) und Jürgen Spenrath (AfD) kamen und stellten sich den Fragen der Schüler:innen.
Britta R. und Julian G. aus dem Schülersprecherteam der Schule moderierten die Veranstaltung und sorgten mit einem Zeitnehmer dafür, dass die Redezeiten gleichmäßig verteilt und nicht zu lang wurden. Thematisiert wurden so u.a. der Kohleausstieg (Klimaschutz), Rassismus (Antisemitismus, Homophobie, Transphobie, …), Digitalisierung (Schulen), die Corona-Maßnahmen an Schulen und ganz besonders der aktuelle Ukraine-Russland-Krieg. Besonders deutlich wurden die Unterschiede zwischen den Parteien, als das Thema „Rassismus“ am konkreten Beispiel des Kopftuchtragens diskutiert wurde und sich der Vertreter der AfD einer breiten und geschlossenen Front entgegenzustellen versuchte.

Fantastisch: Lia J. gewinnt Landesfinale „Jugend debattiert“

Für unsere Schülerin Lia J. wurde der letzte Schultag vor den Osterferien zu einem besonderen Tag. Im großen Plenarsaal des Düsseldorfer Landestages bestritt sie erfolgreich das Landesfinale „Jugend debattiert“ 🔗 und vertritt nun unser Land NRW im Bundesfinale des größten deutschen Schulwettbewerbes, das vom 16. – 19. Juni in Berlin stattfindet.

Bis Düsseldorf war es für Lia J. ein langer Weg. Er begann in der Betty-Reis-Gesamtschule, wo sie Anfang des Jahres als Vertreterin ihres Deutschkurses den Schulwettbewerb gewann. Als Schulsiegerin reiste sie im März nach Aachen und traf dort im Regionalwettbewerb auf die Sieger:innen der anderen Schulen aus dem Raum Aachen/Heinsberg. Als eine der vier besten gewann sie zum Abschluss des Regionalwettbewerbes die öffentliche Finaldebatte am ausrichtenden Aachener Anne-Frank-Gymnasium und qualifizierte sich so für das Landesfinale NRW. In Oberhausen traf Lia auf die Regionalsieger:innen aus 15 weiteren Regionalverbünden und war hier erneut unter den vier besten, die am 08.04.2022 final im Landtag mit- und gegeneinander debattierten.

Das Thema lautete: „Soll Alkohol für Jugendliche unter 18 Jahren verboten werden?“

Entsprechend den Wettkampfregeln hatten die Finalisten die Debattenfrage 10 Tage vor dem Finale erfahren, ihre konkrete Position wurde jedoch ausgelost. Lia musste die Contra 2 – Position vertreten, was ihr ausgesprochen gut gelang.
Jonas Stommel, Landesfinalist 2018 und Mitglied der von Ansgar Kemmann als Begründer und Projektleiter des Debattierwettbewerbes geleiteten Jury, lobte sie so: „Du hast es geschafft, in dieser Debatte komplexe Hintergründe so zu beleuchten, dass man sie verstanden hat.“ Lia selbst war fast sprachlos, sehr glücklich und meinte zu ihrem Sieg: „Ich kann es noch nicht zu 100% realisieren. Die Stimmung im Plenarsaal war einfach toll, und die vielen Zuschauer haben die Debatte sehr besonders gemacht, auch durch die Anwesenheit von Frau Gebauer und meiner Familie. Es macht mich besonders stolz, dass ich die Betty-Reis-Gesamtschule vertreten konnte, und ich hoffe, dass dieser Sieg auch ein kleiner Sieg gegen die Vorurteile gegenüber Gesamtschulen ist.

Betreut auf ihrem Weg nach Düsseldorf wurde Lia von Lehrerin und Schulkoordinatorin Luisa Gilleßen, die natürlich ebenfalls begeistert war: „Lia bei den Debatten zu erleben und sie zu begleiten, ist eine einzigartige Erfahrung. Sie hat ein ganz besonderes Talent, sachlich, überlegt, wortgewandt und mit Feuereifer zu debattieren.“ Eine weitere Erklärung für Lias Erfolg liefert das Motto, unter das sie ihren Einsatz gestellt hat: „Man kann nur gewinnen, wenn der Mut zu siegen größer ist als die Angst zu verlieren!

Im Internet konnte die Debatte per Livestream verfolgt werden, eine Radioaufzeichnung war in WDR 5 zu hören.

Vor ihrer Reise nach Berlin wird Lia die Landessieger:innen aus den weiteren 15 Bundesländern kennenlernen. Denn die Stiftung „Jugend debattiert“ belohnt die Sieger:innen mit einem mehrtätigen Rhetoriktraining, das in diesem Jahr im bayerischen Landkreis Main-Spessart in der Burg Rothenfels stattfindet. Und was sagt Lia zum Bundesfinale: „Hurra, hurra, ich fahre nach Berlin!